Abschaltung der Adenstedter Sirenen

Vereine und Gruppierungen - Feuerwehr

Laut einer Rundmail des Kreisbrandmeisters Rüdiger Ernst wird die analoge 5 Ton- und Sirenenalarmierung ab den 01.06.2017 nun endgültig abgestellt. Im Rahmen der Besprechung der Ordnungsamtsleiter wurde von Seiten der Kommunen keine Einwände erhoben.

Dieses geschah vor dem Hintergrund, daß Adenstedter Ortsrat (TOP10) und die Adenstedter Wehr sich vehement für die Beibehhaltung der Adenstedter Sirenenanlage einsetzten.

Jürgen Schoke mahnte mehrfach sinngemäß an, daß eine reine Alarmierung über einen Digitalen Melde-Empfänger (DME) keine gleichwertige zuverläsige  Erreichbarkeit habe (im ländlichen Raum), zusätzlich belastend sei, unverhältnismäßig teuer sei, und eine Bevölkerungswarnung über BIWAP oder andere Systeme gar nicht ersetzen kann. Zudem sei Aufmerksamkeit die beste Werbung für die ehrenamtliche Tätigkeit der freiwilligen Wehren.

Der Förderverein der Adenstedter Feuerwehr bekannte sich sogar dazu, die ca 150€ laufende Adenstedter Miet-Kosten (die die Gemeinde nun einspart) aus eigener Tasche finanzieren zu wollen.

Somit verwenden hier in der Nähe im Alarmierungsfall nur noch die Gemeinden Edemissen, Hohenhameln und Wendeburg ihre digital gesteuerten Sirenen in Zukunft.

Hier sind die Bürger nun auf diverse Warn-Apps angewiesen. Aber auch das Durcheinander der Verschiedenen Warn-Apps macht die Lage definitiv nicht besser: dem privaten BIWAPP – von Peine favorisiert und bezahlt, dem weit verbreiteten KATWARN – von Wolfsburg/Gifhorn/Hannover/Braunschweig benutzt, dem NINA des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz, oder E-WARN bzw. .weiteren 10 diverse Wetter/Warn-Apps

Dabei ist dieser Trend wieder rückläufig. Mit den aktuellen Bedrohungslagen, oder Großwetterkatastrophen überlegen sich laut FNP viele hessische Komunen und Städte eine Renaissance der akustischen Warngeber. „Es gibt einfach keine vernünftige Alternative“, sagt der Sprecher der Frankfurter Feuerwehr, Rainer Heisterkamp. Mit den Sirenen könnte man eben möglichst viele Menschen erreichen. Dies sei über elektronische Kanäle, also wie Smartphone-Apps, Twitter oder Facebook nicht möglich, schon gar nicht nachts, wenn alle schlafen und niemand mehr Fernsehen guckt oder das Smartphone an hat.

Die Berufsfeuerwehr in Frankfurt erarbeitet deshalb gerade „mit Hochdruck“ an einem Konzept für die Aufstellung von neuen Sirenen, und zwar flächendeckend im gesamten Stadtgebiet.

Die Stadt Bad Homburg ist da schon einen großen Schritt weiter. An 20 Standorten sollen künftig Sirenen vor extremen Wetterlagen, bei einem Austritt von Gefahrstoffen oder bei Gefährdungen von Großveranstaltungen warnen.

Die Gemeinde Ilsede wird jedenfalls gegen die Empfehlung des Adenstedter Ortsrates nun die (von vielen als unsinnige gehaltene) Abschaltung der Sirenen zum 1.6. vollziehen.

Aktualisiert (Freitag, den 11. August 2017 um 07:37 Uhr)